16. Februar 2009 Thema: Pressearchiv, Schule Von Patricia Seelig
Die IGS Osthofen wird am 1. August mit 120 Kindern in vier Klassen den Betrieb aufnehmen. „Damit können Schülerinnen und Schüler nun in Osthofen von der ersten Klasse bis zum Abitur die Schule besuchen und 2018 werden erstmals in der Geschichte der Stadt Abiturienten in Osthofen die Schule verlassen“, freute sich der Bundestagsabgeordnete Klaus Hagemann (SPD) bei einer bildungspolitischen Fachtagung der Osthofener SPD, die gemeinsam mit Kreispolitikern stattfand. Laut Informationen von Landrat Ernst Walter Görisch hatten sich für die IGS sogar 172 Kinder für die 120 Plätze angemeldet.
Die IGS in Osthofen sei für die Stadt und die Region bildungspolitisch ein „großer Schritt nach vorne“ und er sei froh, dass das Schulkonzept einmütig im Osthofener Stadtrat als auch im Kreistag durchgesetzt werden konnte, befand Hagemann, der Mitglied in beiden Gremien ist. Der SPD-Politiker könne sich noch erinnern, wie es bei der Errichtung der IGS Wörrstadt Anfang der 90iger Jahre insbesondere von Seiten der CDU und der Jungen Union massive Widerstände gegen die von SPD und Grünen schließlich durchgesetzte integrierte Schulform gab, die gar Züge eines „Kulturkampfes“ angenommen hatten. „Heute leugnet niemand mehr, dass die IGS Wörrstadt eine Erfolgsgeschichte ist“.
Bürgermeister Bernd Müller sowie der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Alexander Ebert und der SPD-Fraktionsvorsitzende Kai Kronauer sahen in der IGS einen wesentlichen Standortvorteil für die Osthofener. An der IGS seien alle Osthofener Kinder mit einer Hauptschulempfehlung durch die Grundschule aufgenommen worden, erläuterte Hagemann. Insgesamt habe man auf eine gute Mischung von Schülern mit Empfehlungen von Hauptschule, Realschule und Gymnasium geachtet. Auch Kinder von außerhalb des Landkreises Alzey-Worms seien aufgenommen worden. Dies sowie die hohen Anmeldezahlen verdeutlichten nochmals den großen Bedarf nach einer integrierten Schule in der Region.
„Alzey-Worms ist von seiner Bevölkerungsstruktur immerhin auch der zweitjüngste Landkreis in Rheinland-Pfalz“, sagte der SPD-Parlamentarier. Von großer Bedeutung sei zudem, dass die IGS neben den auslaufenden Haupt- und Realschulen eine Ganztagsschule werde. Außerdem werde die Seebach-Grundschule einen Ganztagsbetrieb einrichten. Für die notwendigen Baumaßnahmen müsse die Stadt die notwendigen Finanzmittel im Haushalt einstellen. Da die Wonnegau-Förderschule bereits Ganztagsschule sei, haben somit alle Osthofener Schulen ein Ganztagsangebot, was Hagemann sehr begrüßte.
Des Weiteren sehe die SPD den Bedarf, bestehende Schulgebäude energetisch zu modernisieren, da einige älter als 50 Jahre seien. Auch das Lehrschwimmbecken sei sanierungsbedürftig, das nach Auffassung der Osthofener SPD im Hinblick auf die IGS und deren Ganztagsbetrieb unbedingt erhalten werden muss. Für diese Vorhaben könnte das aktuelle Investitionsprogramm von Bund und Ländern in Höher von 13,3 Milliarden Euro genutzt werden, betonte der SPD-Politiker.
Nach Meinung der SPD solle die Stadt Osthofen zudem, wie bisher auch schon, die Bemühungen des Landkreises durch eigene städtische Zuschüsse für solche Sanierungsmaßnahmen unterstützen, sagte Kronauer. „Durch die Einsparungen im Energiebereich rechnen sich derlei Investitionen bereits nach wenigen Jahren“, sagte Hagemann.