14. Dezember 2007 Thema: Allgemein, Pressearchiv Von
Eine engere Verbindung zwischen Vergangenheit, aktuellen und künftigen politischen Herausforderungen hat der Bundestagsabgeordnete und Osthofener Ratsmitglied Klaus Hagemann (SPD) bei der traditionellen Weinprobe des Osthofener SPD-Ortsvereins im Weingut Steinmühle angeregt. Die örtliche SPD mit ihrem Vorsitzenden Hans-Hermann Seelig hatte den SPD-Parlamentarier als Ehrengast und Gesprächspartner eingeladen.
„Aus der Geschichte lernen heißt, Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können“, überschrieb Hagemann seine Ausführungen. Bereits der Ort des diesjährigen Treffens, die Steinmühle, habe als Geburtshaus von Wendelin Weißheimer, dem Komponisten, Kapellmeister und Sozialdemokraten historische Wurzeln. Auf den großen Parteitagen der SPD im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war Weißheimer mit dabei. Auf Einladung Weißheimers habe 1864 sogar der Begründer der SPD, Ferdinand Lassalle, Osthofen besucht. Da im kommenden Jahr der 170. Geburtstag Weißheimers anstehe und im darauf folgenden Jahr 2009 der SPD-Ortsverein seinen 100. Geburtstag feiert, sollten beide Ereignisse Anlass für zahlreiche Veranstaltungen der Osthofener SPD sein. Dabei sollten die Lehren aus der Geschichte der Arbeiterpartei für die Zukunft sowie die Leistungen der SPD in Osthofen beleuchtet werden, schlug Hagemann vor. So sei beispielsweise aus der Arbeiterbewegung heraus unter anderem die Schul- und Weiterbildung auch in Osthofen als ein großes Ziel erwachsen. Ganz aktuell sei in diesem Lichte die Debatte um eine Integrierte Gesamtschule (IGS) mit gymnasialer Oberstufe zu sehen. Das Eintreten für eine solche Schulform müsse auch als Standortpolitik betrachtet werden und sei eine große Chance für Osthofen und die gesamte Region, betonte Hagemann.
Die Chance auf Bildung und die Förderung jedes einzelnen Talentes sei unabhängig vom Geldbeutel der Eltern notwendig, um aus dem Armutskreislauf zu entkommen. Deshalb habe sich Hagemann persönlich und mit der SPD-Bundestagsfraktion gegenüber dem Koalitionspartner nachhaltig für die jetzt beschlossene Erhöhung des BAföG für Schüler und Studenten wie auch des „Meister-BAföG“ eingesetzt. Aber auch Kindern aus einkommensschwachen Familien müsse geholfen werden. So sollen Bundeszuschüsse für gesunde und ausreichende Ernährung in Kitas und Schulen geleistet werden, ein so genanntes „Schulstart-Paket“ für Erstklässler aus ärmeren Familien bereitgestellt und eine warme Mahlzeit für bedürftige Kinder eingeführt werden.
Im Bereich der beruflichen Bildung sei die steigende Anzahl an Lehrstellen positiv, befand Hagemann. Dennoch dürften dabei die „Altbewerber“, die in den Vorjahren noch keine Lehrstelle gefunden hätten, jetzt nicht vergessen werden. Mit der „Nationalen Qualifizierungsoffensive“ sollen verstärkt Anreize für die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen und Qualifizierungsmaßnahmen geschaffen werden.
2009: 1225 Jahre Osthofen
„Das Jahr 2009 stelle aber auch für die Stadt Osthofen ein ganz besonderes Jahr dar“, betonte der SPD-Bundespolitiker. 1225 Jahre sind dann seit der ersten urkundlichen Erwähnung Osthofens 784 im Lorscher Kodex vergangen. Aufgrund dessen sollte der Kulturpolitik ein Schwerpunkt eingeräumt und die Chronik der Stadt fortgeschrieben werden, in welcher die Entwicklung Osthofens in Geschichte und Gegenwart sowie die Herausforderungen der Zukunft beleuchtet werden.
Dank für Unterstützung bei Unterführung
„Wir werden die Anregungen von Klaus Hagemann gerne aufgreifen und entsprechende Anträge im Stadtrat einbringen sowie Arbeitsgruppen bilden“, sagte der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Kai Kronauer. Als Mitglied des Haushaltsausschusses des Bundestages berichtete Hagemann abschließend, dass im Bundeshaushalt 2008 die Gelder für den Bundesanteil der Unterführung in der Friedrich-Ebert-Straße/Rheinstraße (L 386) unter der Bahnlinie hindurch zur Verfügung stünden.